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Kapitel 8 - Tagträume

Obwohl ich gestern erst recht spät schlafen ging, war ich auffällig früh auf den Beinen. Bei dem Blick auf das Sofa kam mir wieder dieses seltsame Aufeinandertreffen in den Sinn. Einen Zugang für andere soll ich in Binary schaffen. Derartiges sollte ich doch eigentlich verhindern! Der Besitzer der S83  Einheit ist wahrscheinlich ein Rebell. Das Ganze kann eigentlich nur mein Verderben sein.
Im Büro, ein schlichter kleiner Raum, der nur mit dem nötigsten ausgestattet ist, begann ich meinen Verrat an meiner Stadt, die mich großzog. Sie gab mir so viel und doch fehlte mir immer etwas, was ich nicht mit Worten zu beschreiben weiß. Vielleicht weiß ich es einfach noch nicht. Es war wohl die richtige Wahl diesen Auftrag anzunehmen. Ein Gedanke, der mir bei dem Angebot durchschoss, war, dass das hier das wahrscheinlich ist, wonach ich all die Jahre suchte, aber nie wirklich gefunden hatte.
Etwas anderes als diese Stadt kenn ich nicht. Nur Bücher erzählten von anderen Orten, die sich grundsätzlich angeblich unterscheiden. Das ist wohl ein weiterer Grund, dass ich nicht weiß, wie ich meine Unzufriedenheit befriedigen kann. Oft habe ich mir schon die Frage gestellt, warum ich eigentlich dieses Risiko auf mich nehme, um diese Bücher auf Schwarzmärkten zu erwerben. Sie erzählen sowieso nur von Orten und Dinge, die mir niemals zuteil werden. Plätze, die mit Sand ausgelegt sind und bei einem Gewässer namens "Meer" zu finden sind, soll es geben.
Es war schwer meine Gedanken bei der Arbeit zulassen. Ständig kam ich immer wieder zu diesen Orten zurück, von denen jene Bücher erzählen.
Ich werde nun schon schlafen gehn.  Ich habe morgen noch viel vor.

Demnächst: Kapitel 9 - Die Erkenntnis